Haarausfall nach Corona – Wie Long-Covid und Haarausfall zusammenhängen
Viele Menschen haben selbst nach dem Abklingen einer Covid-Erkrankung noch lange mit den Folgen der Krankheit zu kämpfen. Zu den Spätfolgen kann mitunter auch Haarausfall zählen. Wir klären Sie auf, wie häufig Haarausfall als Folgeerscheinung von Covid auftritt, was in Ihrem Körper passiert und wie Sie dagegen vorgehen können.
Wie häufig tritt Haarausfall nach Corona auf?
Nach einer Covid-19 Erkrankung leiden viele PatientInnen an den Langzeitfolgen, selbst nach milderen Verläufen. Diese Langzeitfolgen sind besser bekannt als Long-Covid. Studien zeigen, dass etwa 15 Prozent aller Covid-Erkrankten nach gut einem Monat nach einer überstandenen Infektion mit Spätfolgen kämpfen. Selbst nach 12 Wochen klagen immerhin noch etwa zwei Prozent der Genesenen über körperliche Beschwerden. Die Symptome fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Besonders leichten Symptomen wie zum Beispiel Haarausfall wurde bisher kaum eine Bedeutung zugemessen, da es sich hierbei nicht um lebensbedrohliche Einschränkungen handelt. Allerdings ist Haarausfall eines der häufigsten Symptome bei Long-Covid. Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Fatigue und Atembeschwerden zählen ebenfalls zu den eher häufiger auftretenden Symptomen.
Dementsprechend ist Haarverlust als Folge von Corona keine Seltenheit und aufgrund des zeitverzögerten Eintretens des Symptoms, ist es medizinisch schwieriger eine Verbindung zu der Erkrankung herzustellen.
Was sind die Ursachen für Haarausfall nach Corona?
Mittlerweile ist bekannt, dass das Covid-Virus Auswirkungen auf den ganzen Körper hat und die American Academy of Dermatology Association (AAD) hat offiziell bestätigt, dass Haarausfall als Long-Covid Symptom in der Regel sechs Wochen bis sechs Monate nach der Genesung auftreten kann.
Somit hat eine Corona Infektion, auch bei einem milderen oder symptomlosen Verlauf, Einfluss auf den gesamten Körper, inklusive Organe und Gefäße. Dies kann zur Folge haben, dass Haarwurzeln beschädigt werden. Es handelt sich hierbei um kein unübliches Phänomen, das auch nach anderen, fieberhaften Infektionskrankheiten oder selbst nach starkem emotionalem Stress beobachtet werden kann. Im Falle von Long-Covid kommt es zu einer Gefäßveränderung an der Haarwurzel. Diese werden dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und das Haar wechselt zu früh von der Wachstumsphase (Anagene Phase) in die Ausfallphase (Telogene Phase). Damit fehlt es den Haaren an wichtigen Ressourcen und die Blutversorgung, sowie die Verankerung in der Kopfhaut werden schwächer. So kann innerhalb von sechs Monaten ein sehr großer Teil der Kopfhaare ausfallen. Dieses Phänomen wird auch telogenes Effluvium genannt.
Verlauf von Haarausfall durch Corona
Die Haarausfall-Muster bei Covid Erkrankungen ähneln anderen Verläufen von Haarausfall und somit sind die Erscheinungsbilder für uns Experten nicht überraschend. Ein häufiges Muster ist der diffuse Haarausfall, bei dem über das gesamte Kopfhaar hinweg die Haare ausfallen. Das Haar dünnt aus und die Kopfhaut schimmert durch. Außerdem kann bei Betroffenen der kreisrunde Haarausfall auftreten, welcher kahle Stellen auf dem Kopf und/oder in anderweitigen Bereichen mit Körperbehaarung (Wimpern, Bart, Schambehaarung) verursacht. Diese Haarausfall-Muster können bei Covid-bedingtem Haarausfall auch in Kombination auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten bei Long-Covid Haarausfall
Die gute Nachricht ist, dass infektions- bzw. stressbedingter Haarausfall in den meisten Fällen reversibel ist. Zwar dauert es oftmals 6-12 Monate, bis die Haare wieder vollständig nachgewachsen sind, allerdings kommt der Haarausfall, nach Bekämpfen des Auslösers auch wieder zum Stillstand. Bei sehr schweren Verläufen von Haarausfall durch Long-Covid und um allgemein die besten Ergebnisse zu erzielen, muss die Behandlung so schnell wie möglich begonnen werden. Zunächst wird mit einer Analyse des Patienten gestartet, um andere Einflüsse auszuschließen. Mithilfe eines ausführlichen Patientengesprächs werden diverse Fragen geklärt und weitere Untersuchungen, wie beispielsweise eine Familienanamnese oder eine Blutanalyse, um Mangelerscheinungen auszuschließen, durchgeführt. Obendrein erfolgt eine Untersuchung der Kopfhaut und der Haare. Mögliche Therapieansätze sind die Injektion von PRP (plättchenreiches Blutplasma), sowie die Eigenhaartransplantation.
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