Wer mit seinem Gewicht unzufrieden ist und auch mit Diäten und Sport keine nachhaltige Verringerung erzielen kann, erhofft sich von einer Fettabsaugung, die überschüssigen Kilos endlich loszuwerden. Eine Fettabsaugung ist bei allgemeinem Übergewicht allerdings nicht die Lösung, sondern kann nur angewendet werden, wenn es um klar abgegrenzte Fettpölsterchen wie „love handles“, Reiterhosen oder Doppelkinn bei ansonsten normalgewichtigen Menschen geht. Warum ist das so, wie wird Liposuktion eingesetzt und was hilft sonst gegen Übergewicht?
Warum sich überschüssige Kilos nicht absaugen lassen
Bei einer Fettabsaugung ist keine uneingeschränkte Entnahme von Fettzellen bei jeder Sitzung möglich, da der Eingriff auch eine große Anstrengung für den Körper bedeutet und er auch die Heilung und Gewebeanpassung im Nachhinein verkraften muss. Es können auch nur sehr abgegrenzte Bereiche behandelt werden, nicht der gesamte Körper. Auch lässt sich das sogenannte viszerale Fett, das sich um Organe ablegt, bei einer Fettabsaugung nicht entfernen. Hinzu kommt, dass die Risiken eines Eingriffs bei übergewichtigen Personen noch größer sind als bei normalgewichtigen, Thrombosen, Embolien sowie Wundheilungsstörungen treten bei ihnen häufiger auf.
Wann ist eine Fettabsaugung sinnvoll?
Bei klar abgegrenzten Fettdepots, denen man nicht mit Diäten oder Sport beikommen kann, hilft eine Fettabsaugung, um wieder zu harmonischen Proportionen zu kommen und Körperzonen gezielt zu formen. Die überschüssigen Fettdepots und die dazugehörigen Fettzellen lassen sich so dauerhaft entfernen. Eingriffe wie Oberschenkelstraffungen und Bauchdeckenstraffungen werden oft mit Fettabsaugungen kombiniert – vor diesen Eingriffen muss allerdings schon das Idealgewicht so weit wie möglich erreicht sein, d.h. die Straffung kann eine Gewichtsabnahme nicht ersetzen! Dass die Fettzellen nach einem Eingriff entfernt sind, heißt auch nicht, dass man im Anschluss essen kann, ohne zuzunehmen, denn der Körper sucht sich dann andere Fettzellen, wo er Depots aufbauen kann.
Wie funktioniert die Fettabsaugung?
Je nach Region und Behandlungsumfang gibt es unterschiedliche Zugänge, so ist die Absaugung mittels Vakuum, mittels Vibrationskanülen oder mit der VASER-Methode (Erschütterung der Fettdepots durch Ultraschall, Absaugung mithilfe von Mikrokanülen) möglich. Vor dem Eingriff wird eine sogenannte Tumeszenz-Lösung eingespritzt, die Fettzellen saugen sich mit der Lösung voll, lösen sich vom Bindegewebe ab und lassen sich daher leichter absaugen. Beim Absaugen werden Bindegewebe, Hautnerven und Blutgefäße nicht zerstört, die Schnitte sind klein und werden in Hautfalten gesetzt. Im Anschluss muss mehrere Wochen lang Kompressionskleidung getragen werden.
Was gegen Übergewicht hilft
Grundsätzlich ist es so, dass es eine Veranlagung zu Übergewicht insofern gibt, als die Anzahl und Verteilung der Fettzellen im Körper genetisch festgelegt ist. Das heißt, auf eine Neigung zum Übergewicht hat man wenig Einfluss. Übergewicht lässt sich in der Regel nur durch konsequentes Abnehmen bekämpfen. Bei einer starken Veranlagung zu Übergewicht und sehr starkem Übergewicht kann auch chirurgisch eingegriffen werden. Die sogenannte Adipositas-Chirurgie ist allerdings etwas anderes als eine Fettabsaugung – hier geht es um Operationen im Magen-Darm-Bereich, die etwa den Magen verkleinern oder die Verdauung beschleunigen. Eine Fettabsaugung kommt, wie gesagt, nur bei normalgewichtigen Personen mit Fettdepots in Frage.
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