Ob aus ästhetischen Gründen oder zum Ausgleich von Asymmetrien oder Fehlbildungen: Die Entscheidung für eine Brustvergrößerung ist sehr individuell und kann viele Beweggründe haben – sei es der Wunsch nach einer harmonischeren Silhouette oder das Streben nach mehr Wohlbefinden.
Brustvergrößerungen und Bruststraffungen zählen seit Jahrzehnten zu den beliebtesten ästhetischen Eingriffen. Besonders der Einsatz von Silikonimplantaten ist weit verbreitet. Dennoch gibt es in der Brustchirurgie in den letzten Jahren eine verstärkte Nachfrage nach natürlichen Alternativen, wie der Verwendung von Eigenfett.
Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die beiden Methoden haben und für wen sie geeignet sind.
Gründe für eine Brustvergrößerung
Das Ziel einer Brustvergrößerung muss nicht unbedingt die Zunahme von Körbchengrößen sein. Schwangerschaften oder ein hoher Gewichtsverlust können die Form der Brust beeinflussen. Mit einer Vergrößerung durch Silikonimplantaten oder durch Liposuktion/ Lipofilling (Eigenfett) können Unregelmäßigkeiten, Größenunterschiede oder Fehlbildungen ausgeglichen werden. So lässt sich eine Brustform erreicht werden, die dem persönlichen ästhetischen Empfinden entspricht.
Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten
Brustimplantate aus Silikon sind der Klassiker in der ästhetischen Chirurgie. Durch Skandale wie den um die fehlerhaften Implantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse (die deutsche Ärztezeitung titelte „Die unsichtbare Gefahr“) sind sie zu Unrecht in Verruf geraten. Im konkreten Fall ging es um die Befüllung von Implantaten mit dafür nicht vorgesehenem Industriesilikon – korrekt hergestellte und zugelassene Silikonimplantate sind jedoch immer noch sehr sicher und risikoarm.
Die Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten ist die häufigste Methode, um Größe und Form der Brust zu verändern. Es gibt verschiedene Implantatformen, die vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Es kann nicht nur eine Vergrößerung vorgenommen werden, sondern auch Asymmetrien und Fehlbildungen können korrigiert werden. Dabei wird zwischen runden und anatomischen Implantaten unterschieden. Die anatomische Form kommt der natürlichen Brust am nächsten.
Je nach körperlichen Gegebenheiten wird das Implantat entweder über die Unterbrustfalte oder durch die Achselhöhle eingesetzt. Die Platzierung kann direkt hinter der Brustdrüse oder unter dem Brustmuskel erfolgen. Bei besonders sportlichen Patientinnen oder bei wenig vorhandenem Drüsengewebe empfiehlt sich in der Regel eine Platzierung unter dem Brustmuskel. Die Operation wird überwiegend in Vollnarkose durchgeführt.
In unserer Praxis arbeiten wir zusätzlich mit dem „BioDynamic System“: Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit, mittels modernster 3D-Simulation mit „echten Probiersizern“ die gewünschte Brustgröße noch besser bestimmen zu können. So kann das richtige Implantat für Sie ausgewählt und dann in Form verschiedener Silikonprothesen angezogen werden. Alle Brustimplantate sind mit Silikongel gefüllt und von einer Silikonhülle umschlossen.
Vor- und Nachteile von Silikonimplantaten
Der Einsatz von Silikonimplantaten bietet zahlreiche Gestaltungsoptionen. Selbst eine Vergrößerung von mehreren Körbchengrößen ist möglich. Dabei stehen vor allem die individuellen Vorstellungen im Vordergrund: Die Brustform kann durch die Wahl der passenden Implantatgröße und -form gezielt verändert werden. Ebenso kann die Festigkeit der Brust durch Silikonimplantate ebenso verbessert werden.
Moderne Silikonimplantate müssen in der Regel nicht mehr getauscht werden. Sollte die Patientin nach einiger Zeit eine Veränderung wünschen, kann ein Implantatwechsel problemlos durchgeführt werden. Stillen sowie die regelmäßige Brustkrebsvorsorge sind auch mit Implantaten uneingeschränkt möglich.
Vorteile auf einen Blick:
- Vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung der gewünschten Brustform.
- Moderne Silikonimplantate halten jahrzehntelang.
- Form und Festigkeit der Brust werden verbessert.
- Brustkrebsvorsorge ist uneingeschränkt möglich.
- Stillen ist uneingeschränkt möglich.
- Mittels 3D-Simulation lässt sich die neue Körbchengröße “ausprobieren”.
Zu den Nachteilen von Silkonimplantaten gehört, dass ein chirurgischer Eingriff notwendig ist, der kleine Narben hinterlässt. Diese allerdings lassen sich durch geschickte Platzierung und gute Narbenpflege sehr gering halten. Schnitte werden üblicherweise in der Brustumschlagfalte oder der Achselhöhle gesetzt.
Stay natural: Brustvergrößerung mit Eigenfett
Viele Frauen wünschen sich eine natürliche Methode der Brustvergrößerung. Durch die Unterspritzung von Eigenfett lässt sich eine natürliche Brustform ohne den Einsatz von Fremdkörpern erreichen. Dafür wird aus dem eigenen Körper Fett entnommen und in die Brust eingebracht. Um die Methode anwenden zu können, muss ausreichend Körperfett vorhanden sein. Dieses wird üblicherweise mittels Fettabsaugung an Bauch, Hüften oder Oberschenkeln entnommen. Da es sich um einen körpereigenen Stoff handelt, gibt es kein Risiko einer Unverträglichkeit.
Die Behandlung muss jedoch meist mehr als einmal durchgeführt werden, da ein Teil des injizierten Gewebes vom Körper wieder abgebaut wird.
Vor- und Nachteile der Brustvergrößerung mit Eigenfett
Zu den größten Vorteilen der Brustvergrößerung mit Eigenfett zählt, dass das Fettgewebe mit feinen Nadeln injiziert wird und keine Hautschnitte im Brustbereich nötig sind. Das führt wiederum dazu, dass nach dem Eingriff keine Narben zurückbleiben. Schwellungen und Rötungen klingen schnell wieder ab. Da keine Fremdkörper eingesetzt werden, entfällt das Risiko einer Kapselfibrose gänzlich.
Bei der Eigenfett-Methode lassen sich gleich zwei Problemzonen auf einen Schlag beheben: Die eigenen Fettzellen werden aus einer fettreichen Region entnommen und dem Körper an einer anderen – gewünschten – Stelle zugeführt!
Durch die Eigenfetttransplantation lässt sich ein besonders natürliches Ergebnis erzielen. Allerdings ist im Gegensatz zur Anwendung von Silikonimplantaten nur eine geringere Größenveränderung möglich, eine halbe bis ganze Körbchengröße mehr. Der Eingriff eignet sich deshalb besonders für Frauen, die nur eine moderate Größenänderung wünschen.
Ist das Ziel ein Ausgleich asymmetrischer Brustformen, kann die Eigenfettmethode gute Ergebnisse erzielen. Die Eigenfetttransplantation wird auch für den Brustaufbau nach einer Mastektomie im Zuge einer Krebserkrankung angewendet.
Wie bei der operativen Methode ist die Brustkrebsvorsorge weiterhin normal möglich. Auch die Stillfunktion bleibt uneingeschränkt erhalten.
Eigenfett oder Silikon: Welche Methode ist besser?
Die Wahl der optimalen Methode hängt von den körperlichen Voraussetzungen und dem gewünschten Ergebnis ab. Daher lässt sich die Frage nach der optimalen Technik zur Brustvergrößerung nicht pauschal beantworten. Soll eine deutlich Veränderung von Form und Volumen erreicht werden, sind Silikonimplantate die zuverlässigere Wahl. Sie bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglichen ein nachhaltiges Ergebnis.
Für eine eher dezente Größenveränderung eignet sich die Eigenfettmethode. Besonders zur Korrektur einer Asymmetrie oder bei Formveränderungen kann zur Unterspritzung von Eigenfett geraten werden. Es muss allerdings genügend Fettgewebe im Körper vorhanden sein, weshalb diese Methode nicht für besonders schlanke Frauen geeignet ist.
Welche Veränderungen bei Ihnen konkret möglich sind, wie der Eingriff erfolgen kann und welche Risiken oder Einschränkungen Sie bedenken sollten, ist in einem persönlichen Beratungsgespräch mit dem Chirurgen zu klären. Um für Ihre Brust- und Körperform die perfekte Methode zu finden, vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgespräch.
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