Brustvergrößerung extrem – geht das überhaupt?

Brustvergrößerung extrem – ist das überhaupt möglich?

600 ml, 900 ml, 1000 ml bis hin zu 1.500 ml – Brustimplantate dieser Größe sind nicht üblich, aber dennoch erhältlich. In den 90ern wurden diese Brustimplantat Größen häufig von Experten auf dem Gebiet der ästhetischen Chirurgie eingesetzt. Es war die Ära von Stars wie Pamela Anderson und Co. und viele Frauen wollten so aussehen wie sie. Der Trend zur großen Brust hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Dennoch gibt es immer noch einige, die sich den Traum von der XXL-Brust gerne erfüllen möchten. Aber ist es überhaupt für jede Frau möglich, sich so große Implantate einsetzen zu lassen? Und wie sieht es mit den Risiken und Nachwirkungen solch einer speziellen Operation aus?

XXL-Brustimplantate für alle?

Tatsächlich ist es nicht für jede Frau möglich, sich XXL-Implantate einsetzen zu lassen. Patienten mit sehr dünnen Weichteilverhältnissen (Brustdrüse, Muskel und/oder Haut) sollten keine großen Implantate bekommen. Grund dafür ist, dass eine fragile Weichteilbeschaffenheit zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen kann. Einen weiteren wesentlichen Faktor stellt die Hautbeschaffenheit der Patientin dar, sowie der vorhandene Fettanteil. Die Haut muss sehr dehnbar sein, da es ansonsten zu Dehnungsstreifen und im schlimmsten Fall sogar zu Rissen der Haut kommen kann. Große Implantate können bei sehr schlanken Frauen auch zu einer sichtbaren Wellenbildung (Rippling) führen oder aber es können die Kanten eines solch großen Implantats sichtbar sein. Es ist daher durchaus möglich, dass ein gut ausgebildeter Spezialist eine Brustvergrößerung mit extremen Ausmaßen ablehnt.

Was sind eigentlich große Implantate und ab wann sind sie zu groß?

Ab wann von großen-Brustimplantaten die Rede ist, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Für eine zierliche Patientin können 600 ml schon viel sein, während bei einer 1,80m großen Frau 600 ml eher dem Mittelmaß entspricht. Grundsätzlich gilt, dass die Brustimplantate immer zu den anatomischen Voraussetzungen der Patientin passen müssen. Eine übermäßig große Brust kann dazu führen, den anatomischen Gesamteindruck der Patientin so zu verändern, dass er dieser nicht mehr gefällt. Der beratende Chirurg darf niemals die Gesundheit der Patientin außer Acht lassen – diese besitzt oberste Priorität. Als Faustregel jedoch gilt: Alle Brustimplantate, die von ihrer Größe her unter den großen Brustmuskel gelegt werden können, sind nicht zu groß. Jene, die über den großen Brustmuskel hinausragen gelten als zu groß. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie auch tatsächlich zu groß sind und daher nicht eingesetzt werden können, wenn es dem Wunsch der Patientin entspricht.

Von A auf D in nur einer OP?

In den seltensten Fällen ist es möglich, eine große Brustgröße bereits beim ersten Eingriff zu erreichen, da die Elastizität der Brusthaut in der Regel meist nicht ausreicht. Oftmals sind es Frauen, die bereits einmal eine Brustvergrößerung vornehmen haben lassen, die sich dann dazu entschließen, eine weitere Vergrößerung zu wagen. Meist hatten Haut und Gewebe dann über mehrere Monate, manchmal auch Jahre hinweg Zeit, sich anzupassen und bieten somit theoretisch auch genug Platz für die Aufnahme eines größeren Implantats.

Risiken und Probleme bei XXL-Implantaten

Bei extrem großen Brustvergrößerungen kann es vermehrt zu Komplikationen kommen. Die Gefahr einer Kapsel Fibrose (Fremdkörperreaktion) steigt bei der Vergrößerung mit extremen Implantaten um ein Vielfaches. Darüber hinaus kann es auch vermehrt zum Double-Bubble-Effekt kommen. Bei diesem Phänomen bildet das Implantat eine eigene Brustfalte, die dann sichtbar und auch tastbar wird. Dies kann passieren, wenn das Implantat im Gegensatz zum Brustdurchmesser zu groß ist oder das vorhandene Eigengewebe zu unelastisch für das eingesetzte Implantat ist.

Im Vergleich zu normalen Brustvergrößerungen besteht bei einer extrem Vergrößerung die Gefahr, dass sich auch die Brustwarzen ausdehnen und somit unnatürlich wirken. Daher macht es Sinn im Vorfeld einer enormen Brustvergrößerung eine mögliche Brustwarzenhofverkleinerung in Betracht zu ziehen.

Bei dem Einsetzen von großen Brustimplantaten besteht ein höheres Risiko für Komplikationen wie Infektionen und Wundheilungsstörungen. Durch das zusätzliche Gewicht können sich im Nachhinein starke Schmerzen in Schulter, Rücken und dem Nackenbereich bilden. Es kann auch zu Taubheitsgefühlen und Empfindungsstörungen in der Brust kommen. Größere Implantate können die Bewegungsfreiheit sehr einschränken und auch die Ausführung körperlicher Aktivität behindern. Das Risiko einer schlechten Wundheilung ist ebenfalls erhöht. Es kann zu Narbenbildung und auch Implantatversagen kommen, da größere Implantate schneller brechen oder kaputt gehen können.

Worin liegt der Unterschied in der OP und Nachbehandlung von großen Implantaten?

Größere Implantate benötigen größere Hautschnitte als kleine. Auch müssen größere Bereiche des Brustkorbs präpariert werden. Dies steigert das Risiko von Blutungen sowie Verletzung des Brustdrüsengewebes, der Nerven und/oder der Gefäße. Die Heilungszeit ist in der Regel etwas länger und Schmerzen können deutlich länger anhalten. Das Tragen eines Kompressions-BH ist unabdingbar, in den meisten Fällen ist dieser auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu tragen. In der ersten Woche nach der Operation sollten sich Patientinnen sehr viel Ruhe gönnen. Je nach Beruf sind sie dann nach 5 – 14 Tagen wieder arbeitsfähig.

Es ist wichtig sich bei der Auswahl des Chirurgen viel Zeit zu lassen und genau zu recherchieren. Ein guter Arzt ist wichtig, um die Chance auf eine komplikationsfreie Brustvergrößerung mit großen Brustimplantaten zu gewährleisten. Sollte der Arzt aus medizinischen Gründen von einer extrem Brustvergrößerung abraten, ist diese Empfehlung unbedingt ernst zu nehmen. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.

Dr Alexander Siegl

ist Facharzt und Experte auf dem Gebiet für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Seine Ausbildung und Spezialisierung zum Chirurgen hat er an der Universitätsklinik der Karl-Franzens-Universität in Graz, wie auch bei Auslandsaufenthalten in den USA und Frankreich, gemacht und blickt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung auf mehrere tausend erfolgreiche Operationen zurück.

Besonderer Fokus bei der Behandlung durch Dr Siegl liegt darin möglichst schonende Methoden und minimal-invasiv vorzugehen, um die Regenerationsdauer zu verkürzen.

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