Hautkrebs oder doch nur ein harmloses Muttermal? Diese Frage ist nicht immer leicht zu beantworten, denn die Übergänge sind oft fließend und für Laien nur schwer zu erkennen.
Zur Beruhigung: In der Regel sind die allermeisten Muttermale gutartig und gesundheitlich unbedenklich. Genauso wie Lipome, Fibrome und Warzen. Bei Muttermalen handelt es sich im Normalfall um häufig vorkommende Ansammlungen von Pigmentzellen, die in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen auftreten können. In seltenen Fällen kann sich ein Muttermal jedoch verändern und zu Hautkrebs (Melanom) entwickeln.
Mittlerweile gibt es einige Anhaltspunkte, die es ermöglichen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen – auch im Rahmen einer Selbstuntersuchung.
Die ABCDE-Regel
Melanome sind oft schwer von harmlosen Muttermalen zu unterscheiden. Deshalb soll die ABCDE-Regel dabei helfen, Hautveränderungen besser einschätzen zu können. Die ABCD-Regel ist eine Zusammenfassung einzelner Warnzeichen, die auf Hautkrebs hinweisen können und wird zur Selbstuntersuchung veränderter Muttermale empfohlen, ersetzt jedoch keine fachärztliche Untersuchung. Sollten Sie bei einem veränderten Muttermal eine oder mehrere Auffälligkeiten feststellen, ist eine gründliche Untersuchung anhand eines Screenings unerlässlich.
A-Asymmetrie: Das Muttermal hat eine unregelmäßige Form und ist weder rund noch oval. Es unterscheidet sich optisch von den restlichen Muttermalen und wird nicht als symmetrisch wahrgenommen.
B-Begrenzung: Wenn ein Muttermal einen eher ausgefransten, zackigen Rand hat, kann das ein Indiz für eine bösartige Hautveränderung sein.
C-Colorierung: Sollte eine Hautveränderung deutlich anders pigmentiert sein als die übrigen Muttermale, kann dies ein ernstzunehmendes Warnsignal sein. Ein bösartiges Muttermal kann beispielsweise besonders dunkel oder sogar mehrfarbig sein.
D-Durchmesser: Ab einem Durchmesser von 5 mm sollte eine genauere Untersuchung durchgeführt werden.
E-Erhabenheit/Entwicklung: Wenn eine Hautveränderung erhaben und tastbar ist, die Stelle also höher liegt als die umgebende Haut, sollte sie kontrolliert werden. Das „E“ steht jedoch auch für die Entwicklung eines Muttermals: Verändert es sein Aussehen besonders rasch oder blutet, juckt und schuppt es, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf Hautkrebs sein.
Es wird empfohlen, die Haut einmal im Monat nach der ABCDE-Regel selbst zu untersuchen und gegebenenfalls eine andere Person um Hilfe zu bitten, die Kontrolle an schwer einsehbaren Körperstellen (Kopfhaut und Rücken) durchzuführen. Bei der Selbstuntersuchung ist auf ausreichende Belichtung zu achten und die Kontrolle auch in Hautfalten und zwischen Zehen und Fingern durchzuführen.
Wann ist das Risiko für Hautkrebs besonders erhöht?
Die meisten Muttermale sind angeboren. Durch eine intensive UV-Bestrahlung können sie aber auch später entstehen. Generell lässt sich sagen, dass das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, mit der Anzahl der „erworbenen“ Muttermale steigt. Eine starke, ungeschützte UV-Exposition ist eine der Hauptursachen für die Entstehung von (schwarzem) Hautkrebs, aber auch von weißen Hautkrebsarten wie Basaliom und Spinaliom. Das betrifft vor allem bestimmte Berufsgruppen, die ihre Arbeit regelmäßig im Freien verrichten.
Ist ein angeborenes Muttermal besonders groß, gilt dies ebenfalls als Risiko, weshalb solche Muttermale meist vorsorglich entfernt werden.
Ein erhöhtes Risiko besteht auch bei familiärer Vorbelastung: Wenn enge Familienangehörige bereits an Hautkrebs erkrankt sind, steigt das Risiko, selbst Hautkrebs zu bekommen.
Wann ist eine operative Entfernung notwendig?
Regelmäßige Selbstkontrollen und ärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind die besten Methoden zur Früherkennung von Hautkrebs. Die Ergebnisse der Selbstuntersuchung sollten in jedem Fall bei der ärztlichen Kontrolle erwähnt werden, damit bestimmte Veränderungen genauer in den Blick genommen werden.
Bei Verdacht auf Hautkrebs oder wenn eine histopathologische Untersuchung erforderlich ist, sollte ein Muttermal mittels Exzision entfernt werden. Die Entfernung eines verdächtigen Muttermals bedeutet jedoch nicht, dass es sich tatsächlich um eine bösartige Veränderung handelt. Wird ein verdächtiges Muttermal frühzeitig erkannt und entfernt, kann ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Die Muttermalentfernung erfolgt bei uns operativ und unter örtlicher Betäubung. Der Eingriff ist schmerzfrei und Sie können unsere Praxis in der Regel sofort wieder verlassen.
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