Was ist Hyperhidrose und wie wird sie behandelt?

Hyperhidrose bedeutet übermäßiges Schwitzen. Durch eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems wird die Überproduktion von Schweiß angeregt. Das Gegenteil ist eine Hypohidrose (vermindertes Schwitzen) oder Anhidrose (kein Schwitzen). Schätzungen zufolge leiden bis zu 3% der erwachsenen Bevölkerung an Hyperhidrose, üblicherweise beginnt die Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter. Üblicherweise nutzt der Körper Schwitzen, um sich abzukühlen (nach einer Anstrengung etwa), dann spricht man von thermoregulatorischem Schwitzen, oder man schwitzt in aufregenden Situationen mehr, dann spricht man von emotionalem Schwitzen. Bei Hyperhidrose tritt Schwitzen auf, obwohl keine Abkühlung notwendig wäre. Sie kann lokal eingeschränkt (unter den Achseln, an den Händen oder Füßen) als fokale Hyperhidrose auftreten oder am gesamten Körper als generalisierte Hyperhidrose.

Es gibt sowohl primäre Hyperhidrose, bei der die Hyperhidrose selbst die Krankheit ist, und sekundäre Hyperhidrose, bei der Hyperhidrose ein Symptom einer anderen Erkrankung ist. Was führt am häufigsten zu Hyperhidrose und wie lässt sie sich gezielt behandeln?

Die häufigsten Ursachen für übermäßiges Schwitzen

Mögliche Ursachen für übermäßiges Schwitzen, wenn es sich um das Symptom einer anderen Erkrankung handelt, sind etwa neurologische Erkrankungen (wie Parkinson), Schilddrüsenüberfunktion oder Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen oder Grippe. Bei sogenannter primärer Hyperhidrose, bei der keine weitere Erkrankung zugrunde liegt, ist es nicht möglich, eine genaue Ursache festzustellen. Meist tritt Hyperhidrose nur tagsüber auf, es gibt allerdings auch Nachtschweiß, der als mögliches Anzeichen einer systemischen Erkrankung wie einem Lymphom oder einer Tuberkulose ernst genommen werden sollte.

Handelt es sich um eine fokale, d.h. begrenzte Hyperhidrose, tritt sie in 60% aller Fälle an den Handflächen oder Fußsohlen auf, andere mögliche Stellen sind Achselhöhlen und Stirn, weitere Körperstellen sehr selten. Die Symptome beginnen meist in der Jugend oder schon in der Kindheit und werden von den Betroffenen als sehr belastend empfunden: Sie versuchen, ihre Schweißflecken zu verdecken oder weichen sozialen Situationen aus, in denen diese unangenehm auffallen könnten.

Wer definiert übermäßig?

Es gibt sowohl medizinische Testmethoden zum Nachweis der Stellen, an denen der Schweiß verstärkt abgesondert wird, als auch für die Menge des Schweißes: Beim Jod-Stärke-Test etwa werden betroffene Hautareale mit einer Jod-Lösung eingestrichen, diese verfärben sich durch die Schweißabsonderung, dadurch lassen sich die betroffenen Gebiete noch besser eingrenzen. Mit Hilfe der sogenannten Gravimetrie wiederum wird die abgesonderte Schweißmenge ermittelt. Dabei wird ein Filterpapier etwa unter die Achsel geklemmt und durch eine Wiegung davor und danach die Schweißmenge bestimmt. Ab einer Schweißmenge von mehr als 50 mg pro Minute unter den Achseln und mehr als 20 mg an den Händen spricht man aus medizinischer Sicht von Hyperhidrose.

Ob und welche Behandlung sinnvoll ist, hängt aber nicht nur davon ab, ob aus medizinischer Sicht von einer Hyperhidrose zu sprechen ist, sondern davon, wie der Betroffene selbst das Schwitzen empfindet. Wenn es zu Einschränkungen im Alltag und einem großen Leidensdruck führt, ist eine Behandlung auf jeden Fall anzuraten. Es gibt unterschiedliche Behandlungsansätze, wenn medikamentöse Behandlungen nicht (mehr) zielführend sind, bietet Dr. Siegl zwei unterschiedliche Arten von Eingriffen an:

Schweiß stoppen durch Botox-Injektionen

Durch Botox-Injektionen in die Schweißdrüsen wird die Schweißproduktion gehemmt. Diese Art der Injektion ist bei Schweißdrüsen unter den Achseln möglich. Bei der Behandlung der Hände oder Füße wird der Wirkstoff BX (z.B. mittels Druckluft) gezielt in die betroffenen Areale eingebracht. Die Behandlung erfolgt dann ohne Nadelstiche! Der Effekt dieser Behandlung hält in der Regel ein halbes Jahr an und kann durch Nachbehandlungen immer wieder verlängert werden. Es handelt sich dabei um einen ambulanten Eingriff.

Schweißdrüsen entfernen – operative Behandlung von Hyperhidrose

Eine operative Entfernung von Schweißdrüsen, eine sogenannte Schweißdrüsenkürretage, sorgt für eine dauerhafte Entfernung der Drüsen. Mittels Absaugekanülen werden die Drüsen entfernt, durch die Verwendung sehr feiner Kanülen sind kaum Narben sichtbar. Anschließend erfolgt eine Kompression durch einen speziellen Verband.

Durch die Behandlung mit Botox oder die operative Entfernung der Schweißdrüsen wird eine umfassende Verbesserung des Schwitzens erreicht. Welche Art des Eingriffs für Sie optimal ist, besprechen Sie am besten in einer sorgfältigen Anamnese mit dem behandelnden Arzt.

Dr Alexander Siegl

ist Facharzt und Experte auf dem Gebiet für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Seine Ausbildung und Spezialisierung zum Chirurgen hat er an der Universitätsklinik der Karl-Franzens-Universität in Graz, wie auch bei Auslandsaufenthalten in den USA und Frankreich, gemacht und blickt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung auf mehrere tausend erfolgreiche Operationen zurück.

Besonderer Fokus bei der Behandlung durch Dr Siegl liegt darin möglichst schonende Methoden und minimal-invasiv vorzugehen, um die Regenerationsdauer zu verkürzen.

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