Ob durch genetische Veranlagung oder aus gesundheitlichen Gründen: Haarausfall stellt für viele Menschen eine große Belastung dar. Dünner werdendes Haar und kahle Stellen, die sich im Laufe der Zeit immer weiter ausbreiten, stellen nicht nur ein ästhetisches Problem dar. So können diese im Laufe der Zeit zu gefährlichen Sonnenschäden der Kopfhaut (Basliome, Plattenepithelkarzinome) führen, da die natürliche Schutzfunktion der Haare verloren geht. Überdies wird nachweislich das Selbstbewusstsein der Betroffenen beeinträchtigt.
Inzwischen gibt es einige Möglichkeiten, um Haarausfall effektiv zu behandeln. Je nach Bedarf und Ausgangslage kann entweder eine Haartransplantation oder eine Haar-Regenerationstherapie zum gewünschten Ergebnis führen.
Die häufigsten Ursachen für Haarausfall
Jeder von uns verliert im Schnitt 50 bis 100 Haare am Tag. Das ist völlig normal und hat seine Ursache in den natürlichen Wachstumszyklen unserer Haare. Diese befinden sich in einem ständigen Wechsel zwischen Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase. Ist das Ende eines Wachstumszyklus erreicht, fällt das Haar aus und ein neues beginnt zu wachsen. Solange das natürliche Gleichgewicht zwischen Haarwachstum und Haarausfall gegeben ist, bleibt unsere Haardichte unverändert. Unterschiedliche Faktoren können jedoch dazu führen, dass dieses Gleichgewicht gestört wird und mehr Haare ausfallen als gewöhnlich:
- Erbliche Veranlagung: Der genetisch bedingte Haarausfall – auch androgenetische Alopezie genannt – ist die häufigste Form des Haarausfalls. Durch eine verkürzte Wachstumsphase kommt es nach und nach zu einer Ausdünnung der Haare.
- Funktionsstörungen der Schilddrüse: Bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt sich das Haarwachstum, wodurch die Haare dünner werden und ausfallen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist es umgekehrt: Durch den beschleunigten Stoffwechsel geht das Haar schneller in die Ruhephase über und fällt aus.
- Hormonelle Schwankungen: Hormonelle Veränderungen durch Schwangerschaften, Wechseljahre oder Hormontherapien können den Lebenszyklus der Haare negativ beeinflussen.
- Stress: Die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol kann dazu führen, dass die Haarwurzel vorzeitig in die Ruhephase übergeht und das Haar sein aktives Wachstum beendet.
- Unterversorgung an wichtigen Nährstoffen: Ein Mangel an Biotin, Zink und Eisen kann die Wachstumsphase der Haare verkürzen und zu Haarausfall führen.
- Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunkrankheiten wie dem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) kommt es zu klar begrenzten kahlen Stellen auf der Kopfhaut.
- Mechanische Einflüsse: Das Tragen straffer Zöpfe oder ein übermäßiges Styling kann Haarausfall begünstigen.
Wie funktioniert eine Haartransplantation?
Bei einer Haartransplantation werden gesunde Haarfollikel entnommen und an einer kahlen Stelle wieder eingesetzt. Die Haarfollikel stammen meist vom Hinterkopf und werden minimal-invasiv mit einer Hohlnadel extrahiert. Hier können zwei unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen: die FUE-Methode und die FUT-Methode.
Bei der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) werden die Haarwurzeln einzeln oder als gesamte follikuläre Einheit entnommen. Diese Technik ist besonders schonend und hinterlässt kaum sichtbare Narben. Die FUE-Methode ist die am häufigsten eingesetzte Methode bei der Eigenhaartransplantation.
Kommt die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) zum Einsatz, werden größere Hautstreifen entnommen und in einzelne Follikel geteilt. Im Vergleich zur FUE-Methode verläuft sie weniger schonend und eine Narbenbildung ist sehr wahrscheinlich.
In unserer Praxis arbeiten wir ausschließlich mit der FUE-Methode, da uns ein natürliches Ergebnis und eine rasche Genesung unserer Patienten ein Anliegen ist.
Bevor eine Haartransplantation durchgeführt wird, ist es entscheidend, den Ursachen des Haarausfalls auf den Grund zu gehen und diesen zu behandeln. Mittels einer Blutuntersuchung lassen sich Nährstoffmängel oder hormonelle Dysbalancen erkennen, auf welche der Haarausfall zurückgeführt werden kann. Ist die Ursache des Haarausfalls genetisch bedingt, kann eine entsprechende Therapie in Ergänzung mit einer Haartransplantation eine aussichtsreiche Lösung darstellen, um wieder mehr Haarfülle zu erreichen.
Was passiert bei einer Haar-Regenerationstherapie?
Die Haar-Regenerationstherapie ist eine nicht-operative Methode, um Haarausfall entgegenzuwirken und die Wachstumsphase der Haare aktiv zu verlängern. Meist wird die Behandlung begleitend zu einer Haartransplantation durchgeführt, sie kann jedoch auch unabhängig davon zum Einsatz kommen. Es können unterschiedliche Methoden angewandt werden:
- Medikamentöse Therapie: Durch ein speziell auf den Patienten abgestimmtes Behandlungsschema mittels Finasterid (bzw. Dutasterid) und Minoxidil wird die Bildung des Hormons DHT (Dihydrotestosteron) reduziert und gleichzeitig die Durchblutung der Kopfhaut angeregt, wodurch die Wachstumsphase der Haare verlängert wird. In der Kombination ist die Wirkung noch stärker als in der Einzeltherapie.
- Eigenbluttherapie/PRP-Behandlung: Bei der PRP-Behandlung – auch Eigenbluttherapie genannt – handelt es sich um eine Stammzellenbehandlung, um den Aufbau der Haarwurzel zu fördern. Für diese Methode wird Blutplasma aus dem Eigenblut der Patienten gewonnen, das Platelet Rich Plasma (PRP) isoliert und in die gewünschte Stelle injiziert.
- Mesotherapie: Bei der Mesohair-Methode wird ein Wirkstoffcocktail aus unterschiedlichen Nährstoffen direkt in die Kopfhaut injiziert. Durch die Mikroinjektion werden die Durchblutung und die Zellerneuerung angeregt, während die Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
- Östradiol-Hormontherapie: Diese Methode richtet sich speziell an Frauen mit hormonell oder erblich bedingten Haarausfall.
- Micropigmentierung: Durch das Einbringen von Farbpigmenten in die (Kopf-)Haut wird eine Illusion von dichterem Haar erzeugt. Die Haarfollikel werden dabei besonders genau nachgebildet, sodass diese nicht von echten Haaren zu unterscheiden sind.
Welche Methode ist die bessere Wahl?
Ob eine Haartransplantation oder eine Haarregenerations-Therapie die bessere Option darstellt, lässt sich pauschal nur schwer beantwortet und hängt besonders von der Form und der Ursache des Haarausfalls ab. Eine Haartransplantation eignet sich besonders für Patienten mit erblich bedingtem Haarausfall. Sie kann besonders bei schütterem Haar, Geheimratsecken, Glatze oder schwachem Bartwuchs eine effektive Lösung sein. Da ein Großteil der Männer im Laufe ihres Lebens von Haarausfall betroffen ist, entscheiden sie sich häufiger für eine Haartransplantation als Frauen. Generell ist es bei einer Haartransplantation wichtig, dass eine ausreichende Anzahl an gesunden und kräftigen Haaren vorhanden ist.
Bei dünner werdendem Haar kann eine Haar-Regenerationstherapie Abhilfe schaffen. Viele Methoden der Haarregeneration können auch ergänzend zur Haartransplantation eingesetzt werden. Besonders die Micropigmentierung ist eine wirksame Methode, um Narben zu kaschieren, auf denen keine Haare verpflanzt werden können. Wird zusätzlich zu einer Haartransplantation eine PRP-Behandlung oder eine Mesotherapie durchgeführt, kann das Wachstum der eingepflanzten Haarfollikel gefördert werden.
Welche Möglichkeit die bessere und sinnvollere Wahl ist, um dem Traum von vollem Haar näher zu kommen, hängt ganz von der individuellen Ausgangslage des Patienten ab. In einem persönlichen Beratungsgespräch und nach einer entsprechenden Voruntersuchung findet Dr. Siegl die perfekte Lösung für jede Haarsituation.
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